Vom heiligen Hubertus lernen

(hf) Pfarrer José Karickal hatte am Samstagabend sicher vielen Gottesdienstbesuchern aus der Seele gesprochen, als er sich ganz besonders bei der Jagdhornbläsergruppe Bad Königshofen bedankte. Sie war für die musikalische Gestaltung der Hubertusmesse verantwortlich und zog mit ihren Klängen, besonders auch nach der Wandlung, die Gläubige in ihren Bann.

"Ich hatte gedacht, ich höre die Glocken läuten, so habe ich das Lied nach der Wandlung in mich aufgenommen", lobte der Geistliche. Kein Wunder, dass denn auch Beifall im Gotteshaus aufbrandete. Schließlich hatten die Jagdhornbläser unter der Leitung von Ulrich Wehner allen eine ganz besondere Stunde beschert. Die Kirche selbst war durch viele Lichter besonders geschmückt. Kerzen standen nicht nur an den Altären, sondern auch auf neben den Kirchenbänken.

In seinem Eingangsworten ging Pfarrer José Karickal auf die Hubertuslegende ein und meinte, dass durch das Hirschgeweih mit dem beleuchteten Kreuz, die Erinnerung an den Heiligen bildlich dargestellt wurde. Die Legende besage ja, dass Hubertus, der an einem Karfreitag zur Jagd ging, auf einen Hirschen schießen wollte, zwischen dessen Geweih aber plötzlich ein Kreuz zu sehen war. "Der Hirsch, der gejagt werden sollte, ist damit zum Schützling für Hubertus geworden", sagte der Saaler Pfarrer. Im übertragenen Sinne verdeutliche der Hirsch die Schwachheit der Natur, aber auch der Menschen. "Gott nimmt diese Schwachheit an und wir werden zu Boten Gottes, wie Hubertus." Mit den Jagdhornbläsern wolle man deshalb in der Hubertusmesse im Herzen Gott loben und preisen.

In seiner Predigt verwies der Pfarrer darauf, dass Hubertus auf der Suche nach Weisheit war und sie in Gott gefunden hat. Auch heute seien viele auf der Suche nach der Weisheit. "Weisheit ist eine Herzenssache und eine menschliche Gabe", betonte Pfarrer Karickal. Der Heilige Hubertus nach der Legende auch ein wachsamer Mann gewesen, der in Christus dann seine Lebensaufgabe gefunden hat. In der heutigen Zeit schwinde der Glaube, aber auch die Gläubigen. Wissen müsse man jedoch, dass im Glauben Weisheit steckt. Viele Menschen seien heute auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Gerade die Wintermonate würden hier viel dazu beitragen, zur Ruhe und inneren Einkehr zu kommen. Viele würden diese auch bei einem Spaziergang in der Natur finden. In diesem Zusammenhang verwies der Geistliche darauf, dass der Mensch sich als Verwalter der Natur und der Geschöpfe sehen sollte. Das sei auch die Aufgabe der Jäger, die Heger und Pfleger sind. Der Mensch dürfe lediglich ordnend in die Natur eingreifen. Vom Heiligen Hubertus könne jeder viel lernen.

Mainpost, 07. November 2011